Montag, 13. September 2010

Donnerstag, 9. September 2010

Chaoten in Europa

Spät aber doch gibs jetzt noch eine mehr oder weniger kurze Zusammenfassung unserer Reise im Juli. Ja nur im Juli, den im August geplanten Teil mussten wir leider ausfallen lassen aber dazu später.

Petrohrad/Tschechien: Für 2 Tage Tschechien ist eine Straßenkarte doch absolut überflüssig und so machten wir uns mit einer Routenbeschreibung der kürzesten Route auf den weg zu den tschechischen Granitblöcken. Dass die kürzeste Route teils über die kleinsten Straßen führt haben wir allerdings nicht bedacht, aber immerhin haben wir es bis Traunstein geschafft bis wir uns das erste und definitiv nicht das letzte mal verfahren haben. Irgendwie haben wir es mit unserem guten Orientierungssinn in der flachen Hügellandschaft doch noch an unser Ziel geschafft. Voller motivation machen wir uns gleich auf den Weg in die Wälder von Petrohrad und mussten feststellen, dass diese nicht nur voller geiler Granitblöcke sind, sondern auch mit Zecken überfüllt. Wir liesen uns die Freude am Bouldern nicht nehmen von den kleinen Biestern und machten uns 2 schöne Tage in Tschechien.




Bei der Weiterfahrt nach Deutschland mussten wir uns auch wieder auf unseren Routenplan verlassen was zu ähnlichem Ergebnis führte wie am Vortag. Was noch zu erwähnen sei: Die Ortstafeln in Tschechien sind etwas kleiner als bei uns nd wenn diese auch noch ein wenig vesteckt sind, für ungeübtes, österreichische Augen schwer zu erkennen.

Da kann es schon einmal vorkommen das man mit 83 km/h durch ein Ortsgebiet fährt. Nur blöd wenn man dabei von der tschechischen Polizei geblitzt wird. Gut wiederum wenn der gnädige Polizist der englischen Sprache kaum mächtig ist und uns unser Vergehen mit Stift und Papier vermitteln muss. Mit umgerechnet ca. 100 € Strafe währen wir schon ziemlich gut aus der Sache ausgestiegen. Noch Besser natürlich wenn der gnädige Polizist keine Euronen haben will und uns mit einer verwarnung davon kommen läst.

Elbsandstein/Deutschland: Irgendwie haben wir es dann doch geschafft nach Sachsen zukommen auch ohne mitthilfe der tscehchischen Einwohner, von denen anscheinend niemand der englischen Sprache mächtig ist. Das ganze wurde in der Bundesrepublik aber auch nicht einfacher bis uns in einem Dorf eine Wanderkarte ins Auge sprang. Beim überfliegen der Karte kam uns das Bahratal in die Quere und meine Erinnerung täuschte mich nicht, dass man da gut bouldern kann. Also legten wir am dritten Tag einen weiteren Zwischenstop zum Bouldern ein. Diesmal aber schon an Sandstein-Blöcken mit teils bizarren Struckturen.






Am selben Abend gings dann noch nach Bad Schandau ans Elbsandsteingebirge. Um uns einen Überblick von diesem Gebirgstock zu verschaffen wanderten wir auf die Schandauer-Aussicht und checkten die Umgebung und mögliche morgige Ketterziele mal von oben aus.





In einer Landschaft aus künstlich erscheinenden Sandsteintürmen stach der kleine Finger im letzten Bild besonders heraus und für uns stand fest, dass wir da rauf müssen auch wenn wir keinen Plan hatten wie. Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf die suche nach einer machbaren Route die uns zu diesem Turm fürt, beim dritten Anlauf fanden wir dann einen Riss. Eine Knotenschlinge und eine schwindliche Bandschlinge später standen wir dann auf dem Plateau und vor dem Turm. Etwa 10m ragte dieser über uns hinaus und in der mitte war sogar ein Haken zu sehen, der den Einsatz von "nicht vertrauenserweckenden" Zwischensicherungen fast ersparte. Als wir dann auf der ca. 2 m² Spitze des Turmes saßen konnten wir das Kapiten Elbsandstein auch abschließen und uns auf den Weg in richtung Schweden machen.
Am Nachmittag fuhren wir noch bis Fehman wo wir es uns an der Ostsee gemütlich machten.



Mit der Fähre gings dann von Puttgarden nach Rodby/Dänemark und in weiterer Folge nach Kristianstadt/Schweden

Kjugekull/Schweden: Überblick verschaffen hieß es erst mal wieder also fuhren wir nach Kristianstad um uns genauere Karten der Umgebung und ein paar Kronen zu besorgen. Aber dann gehts endlich nach Kjugekull. Am dortigen Cafe besorgen wir uns gleich mal den Boulderführer und machen uns auf um die schwedischen Granitblöcke weiß zu machen. Gleich zu Beginn treffen wir den lokal Kristian, der uns ein bisschen durch den Wald führt und die besten Blöcke zeigt. Die weiteren Tage der insgesammt 1 1/2 Wochen waren nach einem ähnlichen schema. Bouldern, Essen, Bouldern, Essen, Schlafen und zwischendurch ein mal baden gehen oder nach Kristianstadt die Stadt ein wenig unsicher zu machen.









Göteborg/Schweden: Mehr als eine ganze Woche auf dem selben flecken Erde ist bouldernd aber kaum auszuhalten, drum machten wir uns wieder auf die Socken und fuhren weiter nach Utby einem Vorort von Göteborg. Auch dort war einiges zu finden, doch wurde uns der Rat erteilt an so heißen Tagen besser ans Meer zu fahren zum Bouldern. So landeten wir auf Hönö einer kleinen Insel vor Göteborg, wo wir die letzten Bouldertage verbrachten bis es nach Norwegen weiter ging.













So schnell waren dann fast 4 Wochen auch wieder vorbei und da unsere Finger dringend Erhohlung nötig hatten viel es uns nicht sonderlich schwer die Kletterschuhe im Auto zu verstauen und die Paddelsachen hervor-zu-hohlen.

Norwegen: Wir trafen uns mit Mani, Hari und Peda an der Grenze zu Norwegen. Leider kamen die 3 mit einer schlechten Nachricht zu uns. Mani`s Auto hatt kuz vor der Grenze begonnen bedrohliche Geräusche von sich zu geben, trotzdem waren sie noch immer mit an Bord. Am nächsten morgen wurde dann so entschieden, dass sich die zwei älteren Herren zum Fährhafen begeben um ein Leihauto zu organisieren. Derweilen machten wir 3 uns auf den Weg zur Sjao.
Wir fuhren also die große Schlucht der Sjoa bei extremen Hochwasser (was wir nicht wussten). Die normal WW3-4 Strecke war definitiv schwieriger, extrem Wuchtig und mit gemeinen Walzen, großen Wellen und fießen Löchern gespickt. Am aben stießen Hari und Mani auch wieder zu uns ohne Leihauto dafür mit mulmigem gefühl ob das Auto die Reise noch mitmachen würde. Der zweite Tag Norwegen begann dann mit einer Befahrung der Rutsche unterhalb des Ritterspranget auf der Sjoa von Peda und X. Das Ganze endete dann damit, dass X nach einem Schwimmer sein Boot und Paddel verlor.

Die "gute" Linie:



Die "nicht so gute" Linie:








Um dem vielen Wasser etwas aus dem Weg zu gehen gings die nächsten Tage ein wenig richtung Osten. Die vermutung mit weniger Wasser bestätigte sich und so fuhren wir eben auf der Atna, Satninga, Mistra und Finstadaa und konnten uns dort auch einige Fossen zu gemüte führen.

Atnafossen:





Finstadaafossen:




In Opptal brachte Mani sien Auto in eine Werkstatt und wir paddelten währendessen auf der Driva. Als Mani uns am Ausstieg abholte kam er mit der Diagnose, dass ein Differential im Eimer war und um weitere Schäden zu vermeiden traten er und Hari die Heimreise an. Nun waren also wir 3 Jungs auf uns allein gestellt.
Die nächsten Tage hatte ich mit Magenkrämpfen zu kämpfen und konnte nicht zum paddeln gehn. X und Peda vergnügten sich derweilen auf der oberen Rauma und der Ulvaa auf dem Weg richtung Sognetal namen die beiden noch ein paar rapids auf der Jolstra mit.

"Schmankerl" obere Rauma








Als wir dann die Sognedalselvi erreichten gings mir auch wieder besser und wir checkten gleich die Wasserfallkombi aus die sehr einladend aussah. Aber zuvor war die obere Sognedalselvi angesagt. Der Rucklauf einer Rutsche wurde mir zum Verhängnis und entledigte mich meinem Boot. Ohne Paddel aber wenigstens noch mit Boot kletterte ich aus der Schlucht hinaus und kurz darauf folgten mir auch Peda und X, die sich die nächsten Stellen auch nicht mehr gaben.
Am nächsten Tag also wieder zur Wasserfallkombi und Peda eröffnete die Serie. X und ich folgten ihm nicht, war doch ein wenig viel Wasser drauf.


Die nächste Station hieß Jolstratal wo ein 10m hoher Wasserfall auf uns wartete. Dieses mal eröffnete X und hatte einen nahezu perfekten run.


Der nächste in der Runde war Peda, boofte nicht, streifte einen Stein im Unterwasser und schwamm aus dem großen Pool.


Als nächster war ich an der Reihe und machte mich auf den nach oben, setzte mich ins Boot und fuhr auf die Abrisskante zu. Der Boof passte jedoch legte ich mich zu wenig aufs Boot und klatschte voll mit dem Gesicht aufs Wasser.


Second Run Double Fun heißt die Devise und Peda eröffnete die zweite Runde nach dem selben Schema wie beim ersten mal: Kein Boof, zu viel Energie nach vorne, Stein im Unterwasser und schwimmen im Pool. Nur mit dem kleinen Unterscheid, das diesmal beide Beine gebrochen waren.



Am Tag darauf führen X und ich noch die Myrkstalselvi wärend Peda die Aussicht seines Krankenhauszimmers genoss. Als Peda dann nach Hause geflogen wurde machten uns auch wir beide frühzeitig auf den Weg, 26 h non stop Autofahrt in die Heimat.